DDR 1961
Mauerbau als Einschnitt im privaten Leben

Viele Menschen gehen in den Westen und verlassen die DDR. Queere Menschen leben in der DDR weitgehend versteckt und isoliert. Es existiert keine Community, aber es gibt vereinzelte Treffpunkte. Travestie kann allenfalls im privaten Rahmen erkundet werden.
In vielen Lebensbiografien ist der Mauerbau ein elementarer Einschnitt, zum Beispiel: Renata Ravell, zieht zwei Wochen vor dem Mauerbau von Ost- nach West-Berlin und macht dann später in der BRD eine Karriere als Travestie-Künstler.
Jürgen Müller (die schöne Müllerin) ist bis zum Bau der Mauer oft in der West-Berliner Schwulen-Szene unterwegs, entscheidet sich aber in der Nacht des Mauerbaus als 19-Jähriger in seine Wohnung nach Ost-Berlin zurück zu kehren, wie viele andere Ost-Berliner*innen auch. Später arbeitet er dann in der DDR unter anderem als Travestie-Künstler.