1971 – Homosexuelle Aktion Westberlin (HAW) gründet sich

BRD 1971

Homosexuelle Aktion Westberlin (HAW) gründet sich

HAW-Pfingstdemonstration am 9. Juni 1973, eine Gruppe von Menschen demonstriert in den Straßen Berlins und trägt ein Banner mit der Aufschrift "Homosexuelle Aktion Westberlin"
Foto: Rüdiger Trautsch – ausgestellt in Schwules Museum, Berlin

Am 15. August 1971 gründet sich die „Homosexuelle Aktion Westberlin“ (HAW). Ein Schwerpunkt der Aktivitäten der HAW ist der Kampf für die ersatzlose Streichung des § 175 im Strafgesetzbuch. Diese Thematik wird in den Kontext eines allgemeinen Kampfes für die Überwindung von Patriarchat und Kapitalismus gestellt.

Am 1. Mai 1972 gibt es zum ersten Mal einen „schwulen Block“ bei der Mai-Demonstration der Gewerkschaften, im gleichen Jahr wird zum ersten schwulen „Pfingsttreffen“ eingeladen. Zu dem „Pfingsttreffen“ im Jahr 1973 kommen bereits mehr als fünfhundert Menschen aus der Bundesrepublik und dem Ausland in Berlin zusammen und demonstrieren für ihre Rechte – aus Angst vor Berufsverboten zum Teil unter Kapuzen getarnt auf denen „Lehrer“, „Richter“ oder „Pfarrer“ steht.