1979 – Der erste CSD in West-Berlin

BRD 1979

Der erste CSD in West-Berlin

Der Name „Christopher Street Day“ (CSD) kommt von der Christopher Street in New York City, wo sich 1969 bei den Stonewall-Aufständen queere Menschen gegen Polizeiwillkür wehren. Besonders häufig betroffen von der Polizeiwillkür sind Queers of Color, Drag-Queens, Trans*Personen und Menschen mit niedrigem Einkommen, sodass diese oft die Aktivist*innen der ersten Stunde sind.

Zehn Jahre später findet der erste CSD in West-Berlin am 30. Juni 1979 statt. Unter dem Motto „Gay Pride“ gehen 450 Menschen auf die Straße. In der BRD gibt es bereits 1972 in Münster eine Schwulendemo. Viele Lesben sind Teil der feministischen Bewegung und beteiligten sich in der BRD an den Walpurgisnachtdemos. In der DDR gibt es dagegen keine Möglichkeit CSD-Paraden wie im Westen durchzuführen.

„Aber die Aktivitäten werden von den DDR-Aktivist*innen aus der Ferne beobachtet: ‚Die öffentlichen Demonstrationen der HAW in Westberlin hatten wir schon mitbekommen“, erinnert sich Zeitzeuge Peter Rausch, „und wir entwickelten auch Lust auf eine Ostberliner Variante.’ Einen CSD erlebte Ostberlin vor dem Mauerfall jedoch nicht.“