1979 – Spielzeit des Hibarés endet

DDR 1979

Spielzeit des Hibarés endet

Schwarz-Weiß-Aufnahme, zwei Travestiekünstler auf der Bühne

Die HIB wird weiter massiv vom Staat eingeschränkt. Es gibt keine Zuteilung von Räumen für Gruppentreffen, keine Zuteilung von Papierzuweisungen für Flyer oder Zeitschriften und auch keine Erteilung von Druckgenehmigungen. Räume, Papier und Druckgenehmigungen bekommen in der DDR nur Organisationen oder Vereine zugeteilt.

Die HIB wird nach mehreren Eingaben zu einem Gespräch beim Ministerrat der DDR geladen, mit dem Ergebnis: Ablehnung staatlicher Förderung und Organisation von Homosexuellen. Die Eingaben der HIB haben Themen wie: “Sozialistische Freizeitgestaltung einer Minderheit” und “Allseitige Integration der homosexuellen Werktätigen in die sozialistische Gesellschaft!”

Der Ministerrat der DDR sendet ein abschließendes Schreiben, worin es heißt: “Organisationen von Homosexuellen werden nicht gestattet, um Jugendliche, die noch schwanken (…) zu bewegen, sich für die bessere (heterosexuelle) Seite zu entscheiden.” Die HIB beschließt ihre öffentlichen Aktivitäten ruhen zu lassen, somit endet auch die Spielzeit der Travestie- und Kabarett-Shows des Hibarés.

Foto: © Privatarchiv HIB, Peter Rausch